Peter Podehl – Werke

(noch etwas unvollständig)

Peter Leonid Podehl
* 3. Januar 1922 in Berlin
† 7.10.20120 in Mandela – Italien

Ab 1929 Rudolf-Steiner-Schule in Berlin, die 1938 vom nationalsozialistischen Regime verboten wurde 

1940 Abitur an einer Waldschule in Berlin 

bis 1942 Besuch der Schauspielschulen am Deutschen Theater in Berlin und am Burgtheater in Wien

1943-45 Soldat >> Peter und der Krieg

1946 bis 1950 Schauspieler, vornehmlich Komiker am Nationaltheater in Weimar, und auch Regisseur und Autor: 
1948  Uraufführung des Zwei-Personen-Stücks Kommen und Gehen 
1949  Uraufführung des Lustspiels Familientheater 

1948 heiratete er die ebenfalls am Weimarer Nationaltheater engagierte Schauspielerin Charlotte Ulbrich, die in diesen beiden Stücken die Hauptrolle spielte

1951 bis 1955 Tätigkeit für die DEFA, als Schauspieler im Film Corinna Schmidt (Dr. Marcel Wedderkopp), und Drehbuchautor, das heißt Co-Autor mit Wofgang Staudte, des Märchenfilms Die Geschichte vom kleinen Muck. Wolfgang Staudte führte in diesem Film Regie, Peter Podehl war gleichzeitig dessen Regieassistent. In der  Titelrolle Stiefsohn Thomas Schmidt

1955 Umzug mit der Familie nach München

Regie-Assistent von Kurt Hoffmann im Film Ich denke oft an Piroschka, nach dem Roman von Hugo Hartung

Danach Aufbau der Laufbahn im Fernsehen als Autor, Regisseur und Produzent

Regisseur und bisweilen auch Drehbuchautor in der täglich ausgestrahlten Werbefernsehsendung Zwischen Halb und Acht im Bayerischen Rundfunk (hübsche Geschichten darüber gibt es hier)

1956 kaufte der dem Hause befreundete Fotograf Stefan Moses eine 16-Millimeter-Kamera und animierte ihn dazu, kleine Geschichten zu schreiben und zu verfilmen, die im Fernsehen ausgestrahlt wurden. So entstanden im Laufe mehrerer Jahre:

  • Ein Vermögen zu verjubeln – lief am 12. September 1958 im Fernsehen
  • Ferien im Zoo
  • Rummelplatzmelodie – 1959
  • Eine Stadt zieht den Wintermantel an – 1958
  • Botanische Romanze – 1959
  • Die schlafende Micky-Maus – 1959
  • Die Kindersinfonie
  • Die Geschichte eines Bleistifts – 1959
  • Die Triole auf den vier Achteln – 1960
  • Die Müllprinzessin
  • Ferien auf dem Lande
  • Märchen in der Müllerstraße (WDR-Produktion, Drehbuch und Regie von Podehl)

In der gleichen Zeit Drehbuchautor und Regisseur bei zwei Märchenfilmen der Firma Schongerfilm in Inning am Ammersee: 

Der Wolf und die sieben jungen Geißlein (1957) (youtube, ganzer Film) und 
Frau Holle (1961) (youtube, ganzer Film)

1961 Drehbuchautor und Regisseur für Schongerfilm im Auftrag des WDR für zwei Buchverfilmungen: 

Ahimeh (nach dem Buch von Eva Rechlin), wo Thomas Schmidt nochmals die Hauptrolle spielte, und 

Die Höhlenkinder (nach Alois Th. Sonnleitner, 1961, auf die Zeit des Zweiten Weltkrieges übertragen), Peter Podehls Tochter Claudia spielte die Eva. (12 Folgen wurden geschrieben und gedreht, dann allerdings nur 10 Folgen gesendet, wobei die ursprünglich ersten 4 Folgen zu 2 längeren Folgen zusammengeschnitten wurden).

1963 Buch und Regie für den Fernsehfilm Der ehrliche Luigi

1964 Buch und Regie für den Fernsehfilm Chabichou

In den 60er Jahren Regisseur für den WDR bei der Serie Kasper und René mit Peter René Körner und dem Hohnsteiner Kasper und mit Friedrich Arndt als Kasper und Drehbuchautor. 

Daraus ging später die Fernsehserie Hase Cäsar hervor. Drehbücher von Wolfgang Buresch, Regie Peter Podehl bei den ersten Folgen.

Stichtag WDR

Der Hase Cäsar im Spielpuppen-museum in München

Da die Budgets der Nachmittagsprogramme im Fernsehen zu großen Buch- oder Romanverfilmungen nur gelegentlich ausreichten, kam er auf die Idee, für Jugendliche eine Sendereihe zu starten, in der Bücher aus der klassischen Literatur vorgestellt und in einigen ausgewählten Szenen mit Schauspielern gespielt wurden. So entstand zum Teil in eigener, zum Teil in Auftragsproduktion für den WDR die Fernsehserie Aus dem Bücherschrank geholt. Peter Podehl war hier auch der Moderator vor der Kamera.

Peter Schlemihls wundersame Geschichte (Adelbert von Chamisso)
David Copperfield (Charles Dickens)
Die toten Seelen (Nikolaj Gogol)
Tartarin von Tarascon (Alphonse Daudet)
Eugénie Grandet (Honoré de Balzac)
Jahrmarkt der Eitelkeit (William Makepeace Thackeray)
Stiller (Max Frisch)
Aus dem Leben eines Taugenichts (Joseph von Eichendorff)
Die Verlobten (Alessandro Manzoni)
Frau Jenny Treibel (Theodor Fontane)

Anfang der 1970er Jahre Arbeit für den Hörfunk des WDR ebenfalls im Kinderprogramm an den Geschichten auf Bestellung. Die Kinder wünschten sich bestimmte Personen oder Gegenstände, die in einer Geschichte vorkommen sollten, und der jeweils zur Sendung eingeladene Prominente erfand dann diese „Geschichte auf Bestellung“. Geschichtenerfinder waren u.a. Astrid Lindgren, der damalige Außenminister Walter Scheel, Peter Frankenfeld, Frank Elstner, James Krüss und Robert Lembke.

1969 Buch und Regie in Schneeschmelze – “Nach einem Hörspiel von Marie Luise Kaschnitz für das FS Frauenprogramm des WDR von Peter Podehl eingerichtet” – mit Hilde Mikulicz, Wolfrid Lier, Toni Güntgen-Weiss

Der gemütliche Samstagabend – 3 Folgen: Oktober 1967, April 68, August 1969

Zwischen 1973 und 1983 Autor und Regisseur bei insgesamt etwa 50 Sendungen der Serie Lemmi und die Schmöker. Grundlage war dieselbe Idee der Bücherschränke, Kinder und Jugendliche zum Lesen anzuregen. In der Serie wurde die damals neue elektronische Tricktechnik ausgiebig und dramaturgisch fundiert für die Kinderprogramme eingesetzt.

Titel

  • Wir stricken eine Sendereihe – Eine Einführung – 2.4.1973
  • Flieger aus Schweden – “Die wunderbare Reise des Nils Holgersson mit den Wildgänsen” von Selma Lagerlöf und “Karlsson vom Dach” von Astrid Lindgren – 8.4.1973
  • Bärenbücher – „Pu der Bär“ von Alan Alexander Milne, „Paddington“ von Michael Bond und „Grischka und sein Bär“ von René Guillot – 15.4.1973
  • Pirat und Walfänger – “Moby Dick” von Herman Melville und  “Die Schatzinsel” von Robert Louis – 22.4.1973
  • Zettelwirtschaft – “Grimpel” von Clement Freud und “Der Nachtpapa” von Maria Gripe  – 29.4.1973
  • Jennie und die wilden Kerle – „Higgelti Diggelti Pop“ und  „Wo die wilden Kerle wohnen“ von Maurice Sendak – 6.5.1973
  • Der falsche Spitzbart – “Gepäckschein 666” von Alfred Weidenmann – 6.1.1974
  • Es spukt – Spukte es? – “Das Wassergespenst und andere Erzählungen” von Harroby-Hall,  “Das Gespenst von Canterville” von Oscar Wilde und “Das Haus” von André Maurois – 13.1.1974
  • Der Mond gestern und heute – “Reise zum Mond” von Jules Verne – 17.1.1974
  • Zweimal Balduin – “Mein Elefant heißt Dominik” von Ludwik Jerzy Kern und „Balduin Baumelschuh“ von Lennart Hellsing – 20.1.1974
  • Und die Omas – “Unsere Oma” von Ilse Kleberger, “1:0 für Simpis Großmotte” von Elisabeth Roberts und “Die fliegende Großmutter” von Satoru Satō (frz) – 27.1.1974
  • Silas und der Zettelbaum – “Silas” von Cecil Bødker
  • Geh doch zu Momo – “Momo” von Michael Ende – 1.5.1975
  • Silberlöffel kriegen Kinder – von Isaak W. Singer; mit Peter René Körner, dem René aus Kasper und René – 3.6.1975
  • Wer ist den Lemmix? – Asterix  + Charlie Brown + Micky Mouse – 10.6.1975
  • Tausche Segelboot gegen nasse Matratze – “Der Sonntagsvater” von Eveline Hasler und “Moritz sammelt einfach alles” von Paula Fox  – 17.6.1975
  • Der Plumps durch die Spirale – “Don Quijote” von Miguel de Cervantes Saavedra und “Der Marionettenspieler” von Hans Christian Andersen – 24.6.1975
  • Kein Tag wie jeder andere – von Joan Aiken – 28.9.75
  • Als Hitler das rosa Kaninchen stahlJudith Kerr – 5.10.1975
  • Wir warten aufs Christkind – “Als ich noch ein Waldbauernbub war” von Peter Rosegger, “Als Vaters Bart noch rot war” von (Wolfdietrich Schnurre) und “Hilfe die Herdmanns kommen” von Barbara Robinson – 24.12.75
  • Das hat der Kopf sich so ausgedacht –  von John D. Fitzgerald – 17.10.1976 – mit Kurzauftritt von Peter Podehl
  • Kai entdeckt die Freundschaftsinsel – von Rolf Ulrici – 24.10.1976
  • Mein Zeuge ist Don Gasparro – “Rückblick auf meine Zukunft” von Sigismund von Radecki – 30.10.1976
  • Die Tochter des Schaubudenbesitzers – von Valentin Kataljew aus aus “Da capo, die schönsten Geschichten der Welt”
  • Bedingungslos – von Irene Bodrian aus “Bommi ist tot und Tim hat Geburtstag” – 12.3.1978
  • Das kalte Herz – von Wilhelm Hauff – 19.3.1978
  • Ich spucke gegen den Wind – von Joan Lowell – 7.10.1979
  • Ich bin David – von Anne Holm – 14.10.1979
  • Was für eine verrückte Familie – von Jan Prochazka – 28.10.1979 – Kurzauftritt von Peter Podehl
  • 2. Staffel
  • Rosa Riedl – Schutzgespenst – von Christine Nöstlinger – 4.9.83
  • Der Zaubertrommler – von Gianni Rodari – 11.8.83
  • Der Tag, an dem das Sandmännchen erwachte – von Uta und Gerhart Ullmann – 18.9.83 – zu Gast: Zini und Thomas 
    • Psammy sorgt für Abenteuer – von Edith Nesbit – Enkeltochter Lavinia spielte mit; heute ist sie für den Disneychannel in Mailand tätig
  • Der Detektiv von Paris – von Walter Hansen – 2.10.83
  • Die 271. Nacht – Ein Märchen aus 1001 Nacht – 9.10.83
  • Wie viel Erde braucht der MenschLeo Tolstoi – 16.10.83
  • Brief an den König – von Tonke Dragt – 23.10.83
  • Z wie Zacharias – von Robert C. O’Brien – 30.10.83
  • Die siebente Reise – aus “Die Sterntagebücher” von Stanislaw Lem – 6.11.1983
  • Jakop, der ein Kartoffelbergwerk träumte – von Ursula Wölfel – 13.11.1983
  • Mit Großvater auf Safari – von W. J. Wippersberg – 20.11.1983
  • Wunderbare Reise zu Wasser und zu Lande, Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen – von Gottfried August Bürger – 27.11.83

Zuletzt gibt es noch einen Backstage-Film: “Der fliegende Baron und andere Tricks“, wo man Peter Podehl mit der ganzen Truppe bei der Arbeit mit der damals noch ganz neuen Blue-Screen-Technik sieht.

Aktiv im Erfinderteam des „Zini“, jenes gelben Punktes in der Sendereihe Spaß am Montag (später Spaß am Dienstag), die Zeichentrickfilme von Disney und anderen zeigte. Drehbuchautor und Regisseur der Moderation war Peter Podehl bei allen Folgen.

1976 Sendereihe Das kommt davon, mit Helmut Lange

 1980 Drehbuchautor und Regisseur für seinen letzten Fernsehfilm, den Dreiteiler Jan, der Junge vom goldenen Stern nach Alexander Keys The forgotten door mit Thekla Carola Wied in einer der Hauptrollen.

Zum Tod von Friedrich Arndt und von Peter René Körner moderierte er zusammen mit Armin Maiwald zwei Erinnerungssendungen 

1985 – Seid ihr alle da? –  Erinnerungen an der Puppenspieler Friedrich Arndt
und
1989 – Wir erinnern uns an Peter René Körner

1980 Auftrag des NDR Hamburg, Drehbücher für die Hallo–Spencer-Puppen zu schreiben. Aus der Zusammenarbeit mit dem Team entstand die beliebte Sendereihe Hallo Spencer. Er schrieb die Drehbücher für etwa 200 Folgen und führte Regie bei etwa 180 Folgen.

Sporadisch Theaterinszenierungen, unter anderem: 

Des Teufels General von Carl Zuckmayer am Stadttheater Ingolstadt,
Bunbury (Oscar Wilde) und 
Der Regenmacher (Richard N. Nash) in Aachen.

Theaterstücke im Archiv (die wir bald hier reinstellen werden):

  • Das späte Fräulein Pimpernel, Komödie
  • Wunschdenkensende und Ich und fast alle meine Ärzte – Zwei Spielvorlagen für Werkstattbühnen
  • König gefangen – Komödie
  • Scheidung auf Probe – Lustspiel
  • Henriette Gusic

Ebenfalls im Archiv drei Pilotfilme der Serie Jakopp & Elisabett, Episoden aus einem etwas sonderbaren Leben zu Zweit

Neue Werke, wie den dreiteiligen Stadtroman, könnt ihr hier anklicken.

Außerdem zum Lesen:

7 Liebesgeschichten — mit Grafiken von Iris Hahs-Hoffstetter

Und dann gibt es noch die Leseabende, Peter und Charlotte tragen vor:

Goethe, wie er nie im Schulbuch stand (Lektüre)

Wir leben, als schwebten wir nicht

Der Zitatenpudding
Guten Tag, lieber Gott! Wie geht es deiner Frau? Wir haben schon lange nichts mehr von ihr gehör
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Die Komödie von der Welt in Erwartung des Menschen

Viele dieser Werke aus dem Archiv werden wir schön langsam wieder auf dieser Webseite veröffentlichen.

WDR Zeitzeichen zum 10. Todestag von Peter Podehl

Claudia Podehl