Danke!
Jannik schreibt am 20. März 2023
Liebe Claudia,
hier kommt eine kleine Liebeserklärung an das Werk deines Vaters – aber auch an deine wundervolle Arbeit, die du seit Jahren leistest, sein virtuelles Denkmal hier zu pflegen! Sehr ärgerlich zu lesen, dass die großartige Website, auf der ich so gerne immer wieder gestöbert habe, letztes Jahr einfach gelöscht wurde.. das bedeutet sicherlich eine Menge Arbeit, aber mit großer Freude habe ich auch schon einiges wieder entdeckt. Und zum Glück gibt es ja auch noch den wunderbaren YouTube-Kanal, wo du dankbarerweise so manche kleine Schätze geteilt hast! Also zuallererst: Meinen größten Respekt und herzlichen Dank für deine Arbeit!
Und nun zu Peter Podehl: Obwohl ich nun wirklich nicht aus einer der Generationen bin, die „Spaß am Dienstag“, „Lemmi und die Schmöker“ oder gar „Die Höhlenkinder“ im Fernsehen gesehen haben, sondern sogar erst einige Jahre, nachdem die allerletzte „Hallo Spencer“-Staffel im Studio Hamburg abgedreht war, geboren bin, bewundere ich ihn sehr, diesen unvergleichlich intelligent-witzigen und kreativen Autoren/Regisseur und sein Lebenswerk, seine Filmografie und all seine Texte und Ideen, die auf der schön gefüllten Homepage zu lesen waren. Sein gesamtes Werk zeugt von einer unendlich großen und verspielten Liebe zur Sprache und zum Erzählen. Und was sich auch durchzieht ist, dass er es sich zur Aufgabe gemacht hat, (jungen) Menschen Kultur zu vermitteln. Es hat funktioniert und es funktioniert noch immer. Meine Faszination für Herrn Podehl begann bereits, als ich als Kind die Serie „Hallo Spencer“ und damit viele seiner Geschichten kennen und lieben gelernt hab, dank den langjährigen Wiederholungen im NDR und auf KiKA. Besonders die Folgen, in denen die Runddorfbewohner ihre eigenen Inszenierungen von Klassikern wie „Robin Hood“, „Die Zauberflöte“, „Die Irrfahrten des Odysseus“, „Die Schildbürger“ oder „Ein Sommernachtstraum“ umsetzen – also ein Theater im Theater eigentlich – haben mich sehr nachhaltig fasziniert. Und sie sind nicht zuletzt auch ein Grund dafür, dass auch ich schon früh wusste, dass ich Geschichten erzählen möchte und nun tatsächlich Theaterregisseur geworden bin, nachdem ich vor meinem Regie-Studium auch viel selbst in eigenen freien Projekten gespielt habe.
Über mein großes Interesse und die Faszination daran, wie die grandios geschriebenen Geschichten aus dem Spencerdorf Sommer für Sommer hergestellt wurden – nämlich auf für heutige Verhältnisse total ungewöhnliche Weise mit einem riesigen kreativen Potenzial – kam ich dann natürlich auch auf die vielen und vielseitigen anderen Projekte von Peter Podehl und auf seine spannende Biografie. Und deine Website war (und ist), was das angeht, eine wunderbarere Quelle. Seine Texte berühren mich, inspirieren mich, bringen mich zum Lachen und zum Nachdenken… und sie geben mir auch Mut und bestätigen mich, selbst künstlerisch immer wieder loszulegen. Das alles wollte ich hier mal zum Ausdruck bringen.
Anlässlich des vergangenen Jahres (dem 100. Geburtstag) hatte ich Podehls Artikel in der lexiklopedia.de ausführlich überarbeitet: http://lexiklopedia.de/showdeko/mitwirkende/peter_podehl
..sowie ein Artikel zu seinem Werk: http://lexiklopedia.de/showdeko/mitwirkende/podehl_filmografie (sicherlich noch nicht vollständig), und zu den Anekdoten um Herrn Podehl und seinem Spencer-Team angelegt: http://lexiklopedia.de/showdeko/mitwirkende/herr_lhedop
Letzterer basiert u.a. auf den Erinnerungen der Puppenspieler, die du auf der alten Website gesammelt hattest. Sicherlich kannst du noch einiges ergänzen, oder evtl. auch korrigieren? Ich würde mich wirklich unglaublich über einen Austausch freuen! Ich wollte schon länger mal Kontakt aufnehmen, aber nun soll es endlich soweit sein: Als ich gestern auf „Peter über sich selbst“ (1948) gestoßen bin, konnte ich persönlich sehr viel damit anfangen: „Ich bin noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Wie soll ich denn da ein Blatt über mich vollschreiben?“
Ich bin jetzt so alt, wie Peter Podehl, als er das geschrieben hat und stehe nun nach dem fertigen auch am Anfang eines Beruflebens im Theater. Und danach dachte ich: ich schreib Claudia jetzt mal einen kleinen Kommentar. Und daraus wurde nun ein etwas größerer Kommentar, eine kleine Liebeserklärung eben!
Liebe Grüße aus Hamburg nach Rom
Danke, Jannik,
für deine schönen Zeilen; sie sind wieder der beste Beweis, dass das, was Erwachsene in junge Menschen investieren, doch immer am nachhaltigsten wirkt.
Die Seiten “Sagten die anderen über ihn” und “Sagten die anderen über den Regisseur” habe ich in den Untiefen meines Computers wieder gefunden und die kommen nun bald wieder hier rein. Unter “Vita“.
Claudia
P.S.
So, jetzt ist Sagten die anderen über ihn – und den Regisseur wieder online.